Letzte Woche fuhr ich – endlich mal wieder – in den Norden Deutschlands, um Kinder und Haus meines Bruders zu hüten. Ich fuhr mit dem Zug. Ich fahre wirklich gerne mit der Eisenbahn. Erstens finde ich es super komfortabel – man muss nicht wie beim Fliegen Stunden vorher dort sein, es gibt keine Probleme mit Getränken, die man mitnehmen möchte und keine Gepäckbeschränkungen (abgesehen von der eigenen Kraft), man muss sich auch nicht komplett ausziehen, bevor man den Zug betreten darf und wenn man einmal seinen Platz eingenommen hat, kann man sich entspannt zurücklehnen, jederzeit aufstehen und ein paar Schritte gehen, lesen, schlafen, Musik hören, einfach aus dem Fenster schauen…. – was mich auf meinen zweiten Punkt bringt: Ich persönlich betrachte die Fahrt als Teil der Reise. Ich mag es, zuzusehen, wie die Welt an meinem Fenster vorbeigeleitet, wie sich die Landschaft im Verlauf der Reise verändert – und zwar entspannt, ohne dabei auf den Verkehr achten zu müssen oder im Stau zu stehen.
Mit dieser Betrachtungsweise regt man sich übrigens auch nicht mehr auf, wenn dann doch etwas schiefgeht und man einen Anschlusszug verpasst – schließlich ist auch das ein Teil der Reise und wer weiß, was daraufhin Spannendes passieren könnte? 🙂 … Schlecht wird mir im Zug außerdem auch nie und zu guter Letzt ist es auch noch umweltfreundlich und CO2-sparsam.
Der einzige Nachteil im Vergleich zum Auto ist der, dass man den Koffer zumindest bis in den Zug tragen muss. Deswegen und falls man doch mal laufen muss, um den Zug zu erwischen, empfehle ich flaches, bequemes Schuhwerk. 😀
Letzte Woche war mein Koffer wider Erwarten tatsächlich recht schwer – der Teufel alleine weiß, wieso, schließlich hatte ich wirklich nur das Essentielle eingepackt: Sportklamotten und -equipment, Schwimmsachen, ein oder zwei Paar Schuhe, ein paar normale Klamotten…. wie gesagt, nur das Nötigste!!! Hinzu kamen die Tasche mit der Wegzehrung, die bald genauso viel wog wie der Koffer, und die Handtasche mit dem üblichen lebenswichtigen Kram. Was soll ich sagen, es war schon eine Schlepperei. Gott sei Dank hat mein Koffer Rollen! Aber treppauf und -ab muss man ihn halt tragen. Also: Handtasche auf die eine Schulter, Fressbeutel auf die andere und los ging es.
Dabei fiel mir auf, dass ich automatisch in eine Körperhaltung verfiel, die auch bei Sportlern oft zu sehen ist, wenn sie sehr angestrengt trainieren: Die Schultern wandern hoch in Richtung Ohren, man beugt sich leicht vor, die Brust fällt nach innen und der ganze Oberkörper irgendwie in sich zusammen.
Also machte ich mich lang, zog die Schulterblätter tief und in Richtung Wirbelsäule – dadurch wandern die Schultern automatisch nach unten und die Brust kommt raus. Jetzt noch den Bauch fest angespannt und schon kam mir das Gewicht der Taschen gar nicht mehr so schlimm vor. Auch die Belastung für den Rücken wurde spürbar reduziert.
Fazit: Die Haltung, die während des Sports so wichtig ist, ist es in demselben Maße auch in unserem Alltag.
Deswegen empfehlen wir ja funktionelle Übungen und die Stärkung unserer Core-Tiefenmuskulatur, z.B. durch CXWorx: Damit wir dann im Alltag solche Bewegungen und Belastungen „gesund“ durchführen können und unseren Rücken schützen.
Außerdem sieht eine aufrechte, stolze Körperhaltung einfach in jeder Situation toll aus, oder? 😀
P.S. … Und ganz nebenbei kann man aus der Schlepperei auch einfach ein kleines Krafttraining improvisieren. Für den Fall, dass man gerade keine widerspenstige Prosecco-Flasche zur Hand hat.
Titelbild: http://www.toonsup.com
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Das ist ein richtig schöner Fernwehartikel 🤗😍 Früher bin ich nur mit dem Auto gefahren. Dann lebte ich eine Zeit lang in London. Dort, wie im Rest der Welt, hat das Auto nicht denselben Stellenwert. Dementsprechend ist die Infrastruktur mehr auf Schiene oder Bus ausgelegt und das klappte auch hervorragend, auch außerhalb Londons. So kam es, dass sich auch meine Prioritäten verschoben. Ich fahre heute aus genau denselben Gründen lieber Bahn. Ich denke, es würde mitunter mehr Menschen in die Bahn bewegen, wenn das Zuverlässigkeitsproblem etwas besser wäre, aber das ist ein anderes Thema. Ich denke mir dann immer – insbesondere, wenn man Alternativrouten inkaufnehmen muss – Umwege erhöhen die Ortskenntnis, und wer weiß, welch wunderbare Person man auf diesen Wegen trifft. Ein kleines Beispiel zum Abschluss: Ein guter Arbeitskollege traf so seine heutige Frau. Beide haben zusammen 3 Kinder und sind bis heute glücklich verheiratet, zumindest habe ich nichts Gegenteiliges gehört 😉