Heiße Öfen – harte Muskeln?

Letzten Donnerstag nach meiner Bodyattack-Class sagte mein guter Freund und Arbeitskollege sehr glücklich zu mir: 

“Hast du eigentlich gesehen, dass ich alle Liegestütze in Track 5 auf den Zehen gemacht habe?” 

Ja, ich hatte aus den Augenwinkeln gesehen, dass er auf den Zehen stand und war ziemlich beeindruckt. Ich muss dazu sagen, dass kaum einer meiner Teilnehmer – und ich selber auch nicht – die Liegestütze in Track 5 komplett auf den Zehen macht, da man erstens bereits einen Power-Track hinter sich hat und entsprechend schnauft und zweitens die Übungskombinationen in Track 5 durchaus anspruchsvoll und die Bewegungen unter Umständen sehr schnell sind. Manche wechseln ab und machen mal die Variante auf Zehen, mal die auf Knien, spätestens bei den schnellen Pulse-Trizeps-Push-ups (kleine, pulsierende Bewegungen auf halber Höhe), die Teil jeder Attack-Release sind, gehen aber meistens alle auf die Knie.  

Also wie kam es, dass mein Arbeitskollege “plötzlich” die gesamten 72 Trizeps- und 12 Brustliegestütze (keine Pulses, sondern halbes Tempo, dafür aber die volle Range des Push-up ausgenutzt, wie es bei der langsamen Übungsvariante von mir erwartet wird) auf den Zehen durchführen konnte, was er vorher nie geschafft hatte? 

Nun ist er gerade aus dem Urlaub zurückgekommen und hatte in den vergangenen zwei Wochen tatsächlich gar keine Gelegenheit, Sport zu machen. Sein erster Gedanke war deswegen, dass sein Körper in dieser Zeit so vollständig regeneriert hat, dass er nun ungeahnte Kräfte freisetzen konnte. Ich denke, dass das zwar eine Rolle spielen könnte, bin aber der Meinung, dass es nicht der Hauptgrund sein kann, denn ich selber habe das Krafttraining in meinem Urlaub ebenfalls komplett vernachlässigt – mit einer Ausnahme – und habe dies gestern deutlich negativ gespürt: Ich musste alle Liegestütze auf den Knien machen, teilweise auch noch im halben Tempo, und dabei die Zähne wirklich zusammenbeißen. 

Nein, ich habe eine andere Theorie: Mein Kumpel ist nämlich mit seinem Motorrad durch Deutschland getingelt. Natürlich müssen Motorradrennen definitiv als Sport betrachtet werden – die beeindruckende körperliche Fitness aller Rennfahrer steht außer Frage. Aber wie sieht es mit Hobby-Fahrern aus? Ich meine Leute, die – meist nur in der Sommersaison – hin und wieder mit dem Bike zur Arbeit fahren, am Wochenende, wenn Zeit und Wetter es zulassen, mal einen Tagesausflug und vielleicht, wenn es hoch kommt, einmal im Jahr einen einwöchigen Trip machen. Was passiert also, wenn ein Hobby-Biker dann mal zwei Wochen jeden Tag bis zu sechs Stunden Motorrad fährt? 

Ich selber bin nur Mitfahrerin, doch selbst aus dieser Erfahrung weiß ich, dass das durchaus anstrengend sein kann: Man muss sich festhalten, sich den Bewegungen des Fahrers und der Maschine anpassen, muss kleine Bewegungen des Bikes ausgleichen usw. Der Fahrer hat da sicher noch viel mehr zu tun. Mein Freund bestätigte mir, dass er abends tatsächlich immer ziemlich k.o. war. Und welche Muskeln werden dabei besonders beansprucht? Klar, der Oberkörper: Arme, Schultern, Brust und Rumpf. 

Meine Theorie:

Seine neue Kraft für Liegestütze ist eine Konsequenz dieses zweiwöchigen “Krafttrainings” auf/mit dem Motorrad. 

Ich bin immer sehr stolz, wenn meine Teilnehmer so tolle Fortschritte machen und finde diese Geschichte richtig FIBER.

P.S. Und wenn es dazu führt, dass ich zur “Push-up-Bestie” werde, sollte ich vielleicht meinen Motorradführerschein doch noch machen… 😀

3+
Interessiert dich unser Blog?
Dann abonniere doch über die Seitenleiste (in der mobilen Version über das + Zeichen) unsere Blog-Updates. Wenn du außerdem die Möglichkeit haben möchtest, unsere Beiträge zu kommentieren, registriere dich einfach hier.

Kommentar hinterlassen