Kürzlich stand ich im Rahmen eines Kontrolltermins im Studio auf der “Wunderwaage”. Diese Multifrequenz-Segment-Körperanalysewaage berechnet nicht nur das Gewicht und die Anteile von Körperfett, Muskelmasse, Wasser und Knochen, sondern geht richtig ins Detail: Sie unterscheidet zwischen Körperfett, Magermasse und Muskelmasse und zeigt deren genaue Verteilung (Rumpf, Beine rechts/links, Arme rechts/links…) und Beschaffenheit (Viszeralfett vs. Unterhautfettgewebe…) an. Außerdem berechnet sie noch die Gesundheit unserer Zellen.
Also eine tolle Sache, vor allem, wenn man die Waage regelmäßig konsultiert, um Fortschritte bzw. Veränderungen zu tracken und ggf. Training und Ernährung entsprechend anzupassen. Dabei stellte sich in meinem Fall heraus, dass ich innerhalb von vier Monaten nicht nur Körperfett, sondern auch Muskelmasse – im Oberkörper – abgebaut hatte.
Ich glaube, es ist heutzutage und vor allem unter Sportlern völlig normal, dass mein erster Gedanke “cool, weniger Körperfett!” war. Allerdings ist selbst dies ein zweischneidiges Schwert. Denn gerade bei Frauen kann ein besonders niedriger Körperfettanteil (in der Regel unter 18%) zu Problemen führen: geschwächtes Immunsystem, starke Menstruationsbeschwerden, Menstruationsstörungen.
Übrigens – ein niedriger Körperfettanteil hilft meistens nicht gegen unseren kleinen “Frauenbauch” – denn der kommt vor allem vom Viszeralfett, das die Gebärmutter schützt und das als allerletztes abgebaut wird. 😉 Deswegen ist es für uns Frauen besonders schwer, vom Fourpack zum Sixpack zu kommen.
Bevor es dazu kommt, geht der Körper, wenn er Energie braucht und keine Fettdepots mehr hat, aus denen er sie ziehen kann, eher noch an die Muskelmasse – besonders, wenn es Muskelgruppen gibt, die weniger in Anspruch genommen werden als andere. Hier findet er schnell verfügbare Energie! In meinem Fall also der Oberkörper und die Arme, die sowohl beim Laufen als auch bei Bodyattack deutlich weniger belastet werden als die Beine.
Das hat mich natürlich beschäftigt – und zwar wochenlang. Und dann kam auch noch eine Freundin daher, die mir sagte, ich sei dünn geworden – da wurde es zu einer Obsession! Meine mühsam antrainierten Muskeln – futsch… Meine Arme – in meinen Augen plötzlich dünn wie Streichhölzer! Und die Beine, an denen ich Muskelmasse aufgebaut hatte – kräftig wie Hähnchenkeulen!?!
Nein, dieser Entwicklung musste ich unbedingt entgegenwirken (selbst wenn ich ihn vielleicht nicht rückgängig machen konnte, so wollte ich den Muskelschwund doch wenigstens stoppen):
- Ernährung: Ich sollte einen Kalorienüberschuss generieren. Schwierig, wenn man sich sehr gesund ernährt und daran auch nichts ändern will… Definitiv ein Thema, mit dem ich mich noch länger auseinandersetzen werde.
- Sport: Krafttraining speziell für die betroffenen Muskelgruppen und gleichzeitig weniger Kardiotraining – auch, wenn’s weh tut.
Inzwischen weiß ich, dass die Streichholzarme und die Hähnchenkeulen natürlich nur Einbildung waren. (Interessant, welche Kraft und Auswirkungen solch ein psychologischer Effekt haben kann.)
Dennoch hatte all dies die positive Konsequenz, dass ich mir Gedanken über die Ausgewogenheit meines Sportprogramms machte, das sehr einseitig geworden war (relativ viel hochintensives Kardiotraining im Maximalbereich durch meine zwei bis drei festen Bodyattack-Stunden pro Woche, zusätzlich das Laufen mit 10-30 km pro Woche und überhaupt gar kein Krafttraining mehr). Ich beschloss, es an meine aktuellen Bedürfnisse (mehr Stabilität und Kraft im Oberkörper und Wiederaufbau der verlorengegangenen Muskelmasse) anzupassen.
Nachdem ich beim Laufen meist in der Fettverbrennungszone unterwegs bin und weniger Bodyattack definitiv keine Option ist, war klar, dass ich erst einmal auf das Laufen verzichten sollte.
Mein aktuelles Sportprogramm setzt sich nun pro Woche aus zwei- bis dreimal Attack (zwei bis drei Stunden), zweimal Krafttraining mit schweren Gewichten und dem Ziel des Muskelaufbaus im Oberkörper (ca. zwei Stunden) und ein- bis zweimal Functional Krafttraining der Tiefenmuskulatur mit CXWorx (also eine Stunde) zusammen. Gleichzeitig bemühe ich mich, insgesamt mehr Kalorien zu mir zu nehmen.
Diesem Programm folge ich inzwischen seit ca. acht Wochen und fühle mich auch echt gut damit. Krafttraining mit schweren Gewichten macht sogar richtig Spaß! Ich bilde mir auch ein, dass meine Arme nicht mehr so dünn sind… 🙂
Vor allem aber bin ich unglaublich gespannt, was mir die Wunderwaage bei meinem nächsten Check sagen wird. Ich werde es Euch auf jeden Fall wissen lassen.
In diesem Sinne – FIBEEER und bis zum nächsten Mal.
Dann abonniere doch über die Seitenleiste (in der mobilen Version über das + Zeichen) unsere Blog-Updates. Wenn du außerdem die Möglichkeit haben möchtest, unsere Beiträge zu kommentieren, registriere dich einfach hier.
Kräftig wie Hähnchenkeulen, spätestens dort habe ich wieder herzlichst gelacht. Ich selbst bin auch Jahre lang einem Ziel hinterhergelaufen, um dann festzustellen, mein Programm war ebenfalls zu monoton. Heute denke ich mir, I don’t give a f*** und erfreue mich mehr daran verschiedene Übungen oder gar Sportarten durchzutauschen. Das Leben ist zur kurz für Monotonie, naja, zumindest im sportlichen Sinn.