Mit dem Rücken zur Wand

Warum nur stehen alle Teilnehmer immer hinten? … oder anders ausgedrückt – möglichst weit weg von mir! 🙁 Grrr…

Gestern ging ich nach dem Duschen nochmal am großen Kursraum vorbei, warf einen Blick hinein und sah es: Alle Teilnehmer standen ganz hinten im Raum und die Trainerin vorne auf der Bühne – ganz weit weg.

Nun muss man sagen, dass der Kurs meiner Kollegin – Les Mills Bodypump – ein statischer Kurs ist, in dem man immer an derselben Stelle stehen bleibt. Nachdem also alle Teilnehmer ihr Equipment hinten aufgebaut hatten, blieben sie zwangsläufig auch dort stehen.

Bei Bodyattack sind wir in Bewegung – das heißt, selbst wenn die Leute hinten anfangen, verteilen sie sich im Verlauf der Class meistens doch noch über den ganzen Raum. Aber dennoch – zu Beginn meines Kurses habe ich mich schon oft gefragt: Warum zum Teufel stehen die alle hinten? Bis auf einige Ausnahmen starten selbst Stammteilnehmer und Freunde häufig ganz weit weg von mir.

Haben die etwa Angst vor mir? Ich beiße doch nicht… Eigentlich bin ich ganz lieb. 🙂

Nachdem ich nun aber weiß, dass es offensichtlich nicht an mir liegt – Gott sei Dank! – möchte ich dem doch auf den Grund gehen.

Ich selber wähle als Teilnehmerin grundsätzlich einen mittigen Platz (also nicht zu sehr an der Seite, so dass ich den Trainer relativ frontal sehen kann) in der zweiten, notfalls dritten Reihe, so dass ich nicht so weit weg bin. Alles, was weiter hinten ist, ist zu weit weg, da sieht man den Trainer nicht mehr gut. Weiter vorne sieht man ihn unter Umständen auch nicht so gut, je nachdem, wie der Raum geschnitten und wie hoch das Podest ist. Ohne Podest ist ein Platz in der ersten Reihe natürlich am besten. So kann ich den größten Benefit aus dem Kurs ziehen – ich habe ja nichts davon, wenn ich die Hälfte nicht oder nur teilweise mitbekomme, weil mir permanent die Sicht versperrt ist.

Und so empfehle ich es auch meinen Neuzugängen: Geht nicht nach hinten. Wenn ihr nicht ganz vorne stehen wollt, weil ihr euch dort “beobachtet” fühlt, bleibt in der Mitte – wo ihr immer noch gut sehen könnt, was sich vorne abspielt. Aber dann schleichen sie sich doch wieder in die letzte Reihe. Gerade bei einem Kurs wie CXWorx, der sich zu einem Großteil auf dem Boden liegend abspielt, bemerke ich dann, dass sie vieles nicht mitbekommen, weil sie einfach keine Sicht auf den Trainer haben.

Es kann auch nicht daran liegen, dass sie nicht verbessert werden möchten – erstens gehe ich teilweise durch die Gruppe und schaue genau, was jeder macht und zweitens ist das Feedback meiner Teilnehmer grundsätzlich sehr positiv, wenn ich sie bezüglich der Technik korrigiere – schließlich möchte doch jeder, dass die Übungen effektiv sind und niemand möchte sich verletzen.

Jetzt, da ich darüber schreibe, komme ich zu dem Schluss, dass die meisten Menschen sich einfach nicht wohl fühlen, wenn hinter ihnen andere stehen. Ich denke, sie fühlen sich dann bedrängt oder beobachtet – nicht von mir, sondern von den anderen Teilnehmern hinter ihnen – und vergessen ganz, dass in Wahrheit jeder vollkommen mit sich selbst beschäftigt ist. Außerdem ziehen es viele Menschen vor, hinter sich eine Wand zu haben – dann sind sie geschützt, niemand kann sich von hinten “anschleichen”. (Ich selber habe diesen Tick, wenn es um die Platzwahl im Restaurant oder Café geht: bitte immer mit dem Rücken zur Wand!)

Ergo: Ich werde mich wohl damit abFIBERN müssen, dass sich meine Gruppe zu Kursbeginn tendenziell eher hinten aufbaut…. Und wie gesagt: Bei Bodyattack kommen sie mir im Verlauf der Class eh immer näher. 😀

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Ein Kommentar

  1. Der Vergleich wird vielleicht die/ den ein oder andere zu einer unsachlichen Reaktion bewegen. (Nein, ich vergleiche nicht euer Training mit dem Nachfolgenden). Ich bin mir jedoch sicher, dass jemand bestimmtes es versteht. Katzen mögen auch nicht ihr “Business” mitten im Raum abhalten und bevorzugen soweit wie möglich einen geschützten Ort, am besten umgeben von mindestens zwei Wänden, wobei sich eine davon im Rücken befindet.

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