Nun ist es also mal wieder soweit – wir Les Mills Instruktoren haben die neuen Choreos bekommen und haben einen Monat Zeit, sie zu lernen, bevor wir sie dann ab Oktober deutschlandweit live in unseren Classes trainieren werden.
Jeder Trainer hat natürlich eine eigene Methode. Bei mir variiert diese außerdem je nach Kurs, da ich CXWorx nicht auf dieselbe Art lernen kann wie Bodyattack.
Bei Bodyattack fällt es mir unglaublich leicht: Ich höre mir zunächst nur den Soundtrack an, wenigstens ein paar Mal. Anschließend schaue mir das Lehrvideo zwei- bis dreimal an und danach höre ich die Musik in jeder freien Minute rauf und runter, mache mentales Training* und… “Fingerattack”! 😀
Bei Fingerattack simuliere ich die Bewegungen meiner Beine, die ja bei Attack die Hauptarbeit leisten, mit den Zeigefingern: Meine Zeigefinger sind meine Beine.
So kann ich unabhängig davon, wo ich mich gerade befinde, “trainieren” und meine Choreo lernen – z.B. in der Bahn oder im Auto als Beifahrer auf dem Weg nach Italien, zu Hause auf dem Sofa liegend oder auch in meinem Büro während der Mittagspause… Die Armbewegungen wie auch das Coaching lerne ich nebenbei über mentales Training mit.
Warum funktioniert das so wunderbar?
Mentales Training und Fingerattack beruhen auf demselben Prinzip: Das Gehirn unterscheidet nicht zwischen einer “echten” Bewegung und einer, die man sich “nur” vorstellt (sofern man dies mit der richtigen Konzentration und Intensität tut, versteht sich). Man kann das Gehirn durch reine Vorstellung und vorgestelltes Fühlen sozusagen “programmieren”.
Aber dadurch, dass ich den Move tatsächlich ausführe – wenn auch nur mit den Fingern, also quasi einem “Ersatzkörperteil” -, lerne ich die Choreo noch schneller und besser als durch reines mentales Training. Ich bekomme so ein besseres Gefühl für den Rhythmus, verknüpfe die Musik mit “echten” Bewegungen und automatisiere das Ganze schneller. In meiner realen Class kann ich mich dann voll und ganz auf das Coaching konzentrieren.
Bei CX ist das etwas anderes, da hier unser gesamter Rumpf im Fokus steht, was man schlecht mit den Fingern oder anderen Ersatzkörperteilen nachstellen kann. Also kein “FingerCX”. 🙁
Und tatsächlich brauche ich etwas länger, um eine CX-Choreo zu lernen und mache sie meist ein paar Mal alleine zu Hause, bevor ich meine erste Class gebe. Das ist bei Attack nicht nötig – ich gehe direkt aus dem mentalen und Fingertraining in meine reale Attack-Class.
Und damit auch wirklich niemand das Wort “Fingerattack” falsch interpretieren kann :), hier ein paar Kostproben aus der aktuellen Choreo:
Fazit:
* Wer mehr über mentales Training wissen möchte, kann sich beispielsweise hier einen guten Überblick verschaffen.
Titelbild: https://wallpapersafari.com/w/2thCVn
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🤪😂 Ich versuche es gerade noch in Worte zu fassen. Wahrscheinlich bin ich zuweilen etwas überwältigt von den beiden tappenden Zeigefingern 👇👇 Ich zolle jedem meinen aufrichtigen Respekt, der diese Choreographie verinnerlicht hat. Damit meine ich alle, Trainer wie Teilnehmer. Ja, es wiederholen sich zahlreiche Abläufe, dennoch. Und ich frage mich, was passiert, wenn da ein Kursanfänger reingeht und sich auch nur ein einziges Mal in eine andere Richtung bewegt 🙈